CDU-Ortsverband Holstentor-Nord bestätigt Vorstand – Kritik an Denkmalschutz und Verkehrsversuch
Der CDU-Ortsverband Holstentor-Nord hat am Donnerstag, 16. Oktober 2025 seine Jahreshauptversammlung im Restaurant il Sorriso in der Dornbreite abgehalten. Neben dem Rückblick auf die politische Arbeit der vergangenen Monate standen auch die turnusmäßigen Vorstandswahlen auf der Tagesordnung.
Als Vorsitzender wurde Klaus Hinrich Rohlf, zugleich Mitglied der Lübecker Bürgerschaft, erneut im Amt bestätigt. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Anica Zander und Prof. Dr. rer. nat. Tobias Rösch und als Beisitzer Katrin Bender, Annette Rohlf und Benjamin Ullmann gewählt.
In seinem Bericht thematisierte Rohlf insbesondere die anhaltenden Herausforderungen rund um das Gelände des ehemaligen Schlachthofs. Die fehlende Bereitschaft des Bürgermeisters, den Denkmalschutz an die städtebaulichen Realitäten anzupassen, führe seit Jahren zu einem Stillstand der Entwicklung. „Hier muss endlich gehandelt werden, damit das Gelände sinnvoll genutzt werden kann“, so Rohlf.
Auch die städtischen Erhaltungssatzungen und Regelungen zum Denkmalschutz müssten dringend überarbeitet werden. Ein Beispiel sei das drohende Verbot, ab Mitte 2026 defekte Gasthermen nicht mehr dauerhaft ersetzen zu dürfen– eine Maßnahme, die viele Eigenheimbesitzer vor große praktische und finanzielle Herausforderungen stellen werde. Deutliche Kritik äußerte der Ortsverband zudem am sinnlosen Verkehrsversuch in der Fackenburger und Krempelsdorfer Allee. Die Verwaltung habe hier rund 700.000 Euro investiert – Geld, das nach Ansicht der CDU sinnvoller in dringend notwendige Projekte wie die Dachsanierung der Domschule geflossen wäre. Abschließend wurde auch das Ziel der Klimaneutralität in Lübeck bis 2035 kritisch hinterfragt. „Dieses Ziel ist mit den aktuellen Rahmenbedingungen weder realistisch noch umsetzbar und würde auch viele Bürger in den finanziellen Ruin treiben, so Rohlf abschließend.
Der stellvertretende Vorsitzende Prof. Dr. rer. nat. Tobias Rösch ergänzt:
Für die Energieversorgung, insbesondere für die Bereiche Wärme und Mobilität, stehen große Änderungen an, die jeden Einzelnen betreffen werden. Hier ist ein klarer Kurs gefragt, an dem sich Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft orientieren und entsprechend handeln können. Für viele Haushalte stellt sich jetzt die Frage einer Investition in eine neue Heizung oder ein neues Auto. Wie können die Menschen zukunftssicher investieren, wenn es seitens der Kommune in vielen Bereichen keine klaren Aussagen darüber gibt, was kommen wird? Wo wird die Nahwärme ausgebaut? Unter den Gesichtspunkten von Erhaltungssatzung und Denkmalschutz muss ein klarer Weg definiert sein, dass eine Wärmepumpe, eine PV-Anlage eine Wallbox für das Laden eines E-Autos errichtet werden kann, oder ein Gebäude gedämmt werden kann? Wenn kein eigener Stellplatz vorhanden ist, wo kann ein E-Auto geladen werden? Wer baut diese Infrastruktur aus? Konzepte müssen erarbeitet und belastbar sein – und dies zügig, nicht erst in einigen Jahren. Hier muss die Verwaltung schnell liefern.